Wenn mich heute jemand fragen würde, was verrückter ist, am 7. Juni der Küste der Normandie entlang zu fahren oder mitten durch das Zentrum von Paris, ich wüsste nicht was antworten.
Aber erst mal ganz herzlichen Dank an alle, die Kommentare schreiben, mir Mails und SMS schicken, die auf Facebook kommentieren oder abends mit mir skypen. Ich freue mich immer sehr, wenn ich Reaktionen erhalte.
Am 7. Juni bin ich also in die Normandie an die Küste gefahren. Und meine Schwiegermutter hat mich ja noch gewarnt, aber ich habe mir gedacht einen Tag nachdem gekrönten und ungekrönten Häupter der Welt hier waren, sei es dann wieder ruhiger. Das war nicht so. Man kann sich kaum vorstellen wie viele Freaks sich da an diesem Küstenstreifen getroffen haben. Allen voran natürlich die Uniformen und WWII Spezialisten. Diese ergänzen und kombinieren sich ausserordentlich gut mit den Liebhabern alter Armeefahrzeuge. Vermutlich gibt es keinen fahrtüchtigen Willys Jeep, der an diesem Wochenende nicht in der Normadie war, aber auch die Trucks und Sanitätsfahrzeuge von Dodge und GMC waren reichlich zu sehen. In jedem Abschnitt sind offizielle Camps eingerichtet worden mit vielen historischen Fahrzeugen (die Briten im Abschnitt Sword waren die Zurückhaltensten) Dazu gesellen sich dann die regulären amerikanischen Touristen in Bussen und vor allem auf Harley’s im Rocker-Outfit. Es gab einige Flugshows mit Helikoptern und der «Patrouille de France», als waren die Flieger-Freaks auch hier. Als letztes waren auch noch eine Unmenge von Campern in der Gegend, die für Pfingsten an die Küste gekommen sind. Fazit für mich, es gab fast kein Durchkommen. Auf den Strassen das totale Chaos, so dass ich mit dem Velo meist der schnellste war und auf den Wander- und Velowegen unzählige Spaziergänger, so dass meist schieben angesagt war.
Etwa zwanzig Kilometer hinter der Küste verändert sich die Landschaft total. An der Küste selber, gibt es ja kaum Häuser, die älter als siebzig Jahre sind. Hinter diesem Streifen finden sich dann wieder alte Fachwerkhäuser und lustige Städtchen, wo man sich ein Baguette, ein Stück Käse und eine Tarte aux Apricots holen kann und nach diesem Mahl erst mal ein Schläfchen machen muss. Weite Felder gibt es auch hier und weil ich beim Bäcker ein wenig aufpassen musste, gibt es Bild vom Feld.
Nach Paris hineinzukommen, passierte fast ein wenig überraschend. Am Morgen musste ich mich ziemlich konzentrieren um immer vor einem Gewitter zu bleiben. Sobald ich angehalten habe um die Karte zu studieren, bin ich nass geworden. So bin ich bei Saint-Cloud durch einen schönen Park gefahren und plötzlich steil ein Kopfsteinpflaster hinunter (fast gefallen) und an der Seine in Sichtweite zum Eiffelturm gestanden. Velofahren in Paris ist dann ähnlich wie in Zürich, einfach ist alles ein wenig grösser und breiter. Die Überlebensregel heisst: “Immer schön in Bewegung bleiben und schneller weg sein, als die anderen kommen können.” Das fordert die Konzentration voll und ganz. Ich habe die Fahrt durch Paris in guter Erinnerung, kann aber alle verstehen, die das gar nicht lustig finden.
Was war nun verrückter die Normandie oder Paris? Ich glaube beides wäre noch zu toppen gewesen mit einer Fahrt entlang der Küste am 6. Juni 2014. Ich glaube ein besseres Datum wäre in dieser Dekade nicht mehr zu finden.
Hoi Peter
Ich habe Deinen Blog-Link auch bekommen! Es ist sehr interessant die Berichte zu lesen! du erlebst viel und siehst fit aus.
Alles Gute und weiterhin gutes Wetter.
Heinz
Was schleppst Du eigentlich da im Anhänger mit?
Ein bisschen Velokleider, was damit ich in der Beiz zu Essen bekomme, ein wenig Regenschutz ein bisschen Werk- und Flickzeug und natürlich viel zum Futtern.
Wenn ich zuhause bin, mache ich die Packliste verfügbar.
Hoi Peter
Eindrücklich!! Weiterhin gute Fahrt.
Deine nachbarn