In meinem letzten Post habe ich nicht erwähnt, dass in Gretna Green die Schottisch-Englische Grenze verläuft und dass ich Schottland nun schon seit vier Tagen verlassen habe. Die Reise geht jetzt also durch die britischen Midlands. Was die Radwege hier auszeichnet ist, dass sie nie einer direkten Verbindung zwischen zwei Orten folgen. Normalerweise lege ich aktuell etwa das Doppelte an gefahrenen Kilometern zurück als die Luftlinie zwischen zwei Punkten wäre.
Die Radwege führen mehrheitlich entlang von Kanälen oder systematisch auf den am niedrigsten klassifizierten Strassen. Oft kommen auch Feldwege zum Zug oder auch eben mal eine stillgelegte Bahnlinie. Beim ersten mal habe ich den angelegten Weg lange nicht begriffen. Alles schien irgendwie unpassend und viel zu aufwändig für eine Wander- oder Veloroute zu sein. Bei der ersten Bahnhofsdurchfahrt habe ich das Konzept dann aber begriffen.
Das Wetter spielt bei ausgesteckten Terrain natürlich auch eine wesentliche Rolle. Weil ein grosser Teil der Route auf Feldwegen und Strassen dritter Klasse verläuft, artet die Fahrt manchmal zu einer richtigen Schlammschlacht aus. Die Kette mag den Schmutz gar nicht und weigert sich dann oft auch zu schalten. Die Bremsen kratzen und chrosen, dass ich manchmal richtig Angst kriege. Spannend ist ebenfalls, wie viel Dreck auf den Kleidern und der Tasche im Anhänger Platz hat. Manchmal habe ich das Gefühl, dass das mit ein Grund sein könnte, warum die B&B’s in den Midlands oftmals ausgebucht sind. Mittlerweile ist aber der Datenempfang auf dem Handy besser. Ich kann so mit Tripadvisor nach Unterkünften und vor allem auch nach Restaurants suchen.
Na, das gibt doch stramme Waden 🙂