Am ersten Tag meiner Tour habe ich viel gelernt – und bin dabei eher ein wenig zu schnell gefahren. In den letzten drei Tagen habe ich den Pace ein wenig zurückgenommen. Die Fahrt kann ich geniessen und auch die strengeren Passagen werfen mich nicht aus der Bahn.
Reisen mit dem Velo ist verhältnismässig langsam und die Eindrücke aus der Umgebung wirken sehr direkt. Spannend ist, wie intensiv man Gerüche und Töne wahrnimmt. Dennoch ist man mit dem Velo bereits recht zügig unterwegs, so dass ich nicht immer anhalte um einen Ausblick länger zu geniessen und umdrehen um etwas genauer anzuschauen mache ich schon sehr selten.
Landschaftlich ist der Norden von Schottland recht abwechslungsreich und bietet Landschaften, die mit den Alpen ein wenig vergleichbar sind. Nur muss man nicht so hoch hinaus, ein paar hundert Meter reichen bereits.
Month: May 2014
«getting there» – eine Serie von Herausforderungen
Nach allen Vorbereitungen auf dem Velo, mit der Karte und am Internet, gilt es jetzt ernst. Velo und Fahrer sind zum Ausgangspunkt zu transportieren. Die Reise geht mit dem Flugzeug nach Edinbourgh und anschliessend mit dem Mietauto nach Wick. Auf dem Flug nach Edinburgh lässt sich einfach und preiswert Zusatzgepäck buchen, so dass ich mit drei Gepäckstücken (unter 23kg) reisen kann. Wick lässt sich leider nicht mit Zusatzgepäck anfliegen (oder auf jeden Fall nicht einfach). Ein Mietauto «oneway» nach Wick ist problemlos Problem zu buchen. Die Option Zug besteht auch, aber der Zug in Schottland ist teuer, die Reise dauert einen ganzen Tag und umsteigen müsste man auch noch. mit drei Gepäckstücken (unter 23 kg) scheint mir das keine gute Option zu sein.
Ein lehrreicher Tag
Gestern habe ich in John O’Groats Brandon getroffen. Brandon hat gerade sein «End to End» in neun Tagen vier Stunden und fünfundzwanzig Minuten abgespult. Er hat dabei 1464 Kilometer zurückgelegt. Brandon hat mich auch vor dem Signpost in John O’Groats abgelichtet und hat dabei meine Füsse und die Reifen ein wenig angeschnitten. Das hat mich einiges gelehrt.
Aber bevor ich auf die Lehren eingehe, noch kurz zum Anfang des Tages. Velo und Trailer montieren war einfach und schnell erledigt. Pumpen mit der Handpumpe auch, vielleicht sollte ich den Reifendruck bei Gelegenheit noch prüfen. Die Rückgabe des Autos war ebenfalls problemlos, einfach den Schlüssel in einen Briefkasten schmeissen und gut ist. (Ich hoffe hier lerne ich nichts.)
viele, viele Sachen
Die Packliste hat sich über die gesamte Zeit der Planung bis zum letzten Tag beim Packen verändert. Die Idee war möglichst wenig Doppelspurigkeiten zu haben und das Material übersichtlich zu halten, damit wenig verloren geht oder liegen bleibt. Die Listen zeigen, was am Schluss in der Tasche war. Als Nebenziel habe ich mir gesteckt, nicht mehr als 15kg Gepäck im Trailer zu haben. Mit sehr viel Proviant hat die Wage am Flughafen etwas mehr als 16 kg angezeigt.
Das Velo
Royston Wood hat sich sehr ausführlich mit allen möglichen Velos für eine längere Tour auseinandergesetzt. Nachdem ich meinem Hardtail Bike, mit dem ich die Tour fahren wollte, einen Schaden am Rahmen zugefügt habe, musste ich mich mit Alternativen auseinandersetzen. In der Evaluation habe ich mich schnell für ein Cyclo-Cross Velo entschieden. Ein sehr gutes Angebot schien mir das Giant TCX Advanced 1 zu sein. Überzeugend waren die hydraulischen Scheibenbremsen, ein stabiler offroad tauglicher Rahmen mit geringem Gewicht, eine schnelle Rahmengeometrie und die Bestückung mit hochwertigen Komponenten. Wegen einer Rückrufaktion der hydraulischen Scheibenbremse durch SRAM, hat Giant das Velo aber leider Anfangs März für 2014 aus dem Programm genommen.